Der (neue) individuelle Pfad: Warum Selbstverantwortung so wichtig ist

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In unserer heutigen Zeit haben wir Zugang zu einer nie dagewesenen Fülle an Informationen. Auf Knopfdruck können wir uns Wissen aneignen, das früher nur nach langen Jahren des Studiums oder der Hingabe an einen Meister zugänglich war. Doch mit dieser Freiheit kommt auch eine große Verantwortung. Es reicht nicht aus, nur Wissen zu konsumieren. Es geht darum, dieses Wissen tief zu durchdringen, zu erleben und zu verkörpern, um echte Weisheit zu erlangen. Denn nur durch Erfahrung und Reflexion können wir den Unterschied zwischen oberflächlichem Wissen und tiefer Weisheit erkennen und herausfinden, was für uns stimmig ist.

Unsere aktuelle Zeit ist eine ganz Besondere. Wir stehen heute an einem Punkt, an dem wir nicht länger von äußeren Autoritäten abhängig sind, um den richtigen Weg zu finden. Stattdessen liegt die Verantwortung für unseren individuellen Pfad bei uns selbst.

Angefangen bei Buchläden, fortgeführt durch Google und jetzt erweitert durch künstliche Intelligenz wie ChatGPT, haben wir extrem einfachen Zugang zu Wissen, das uns im Grunde das ganze Universum eröffnet. Auf Knopfdruck steht uns das Wissen über alles zur Verfügung.

Früher war Wissen deutlich schwerer zugänglich und oft nur durch eine Art Initiation und einen langen Weg erlernbar. Man hat sich beispielsweise einem Meister untergeordnet, um Kampfkunst über Jahre, Jahrzehnte oder ein ganzes Leben zu erlernen. Man ging in die Lehre eines Gurus, um einen spirituellen Pfad zu betreten. Oder man schloss sich einem religiösen System an, um diese Lehren zu empfangen. Es war oft von der Einschätzung und Gnade des Lehrers abhängig, wann der Schüler den nächsten Schritt machen durfte. Eine Bedeutung des Wortes „esoterisch“ ist, dass Wissen nur einem Kreis von Eingeweihten zugänglich ist. Diese Dynamik hatte den Sinn, den Schüler vor seiner eigenen Unwissenheit zu schützen. Der Meister oder die Lehre entschied, wann der nächste Schritt dran war. Zu einem gewissen Grad wurde dem Schüler dabei die Mündigkeit abgesprochen, was in manchen Fällen auch richtig war, weil der Schüler, ähnlich einem Kind, noch nicht reif genug war.

Allerdings wurde diese Dynamik in der Geschichte oft missbraucht, vor allem im religiösen Kontext, aber auch von vielen spirituellen Gurus.

Diese Dynamik hat sich im 20. Jahrhundert grundlegend verändert. Viele Meister verschiedenster Disziplinen öffneten ihre Lehren nicht mehr nur für einen ausgewählten Kreis, sondern für die breite Masse – in Form von Büchern oder anderen Lehrmaterialien. Es ist absolut erstaunlich: Wo man vor 200 Jahren lange Pilgerreisen, ein Leben in bedingungsloser Hingabe und die Gunst eines Lehrers brauchte, können wir jetzt „Geheimwissen“ für 19,90 € bei Thalia kaufen. Die größten Geheimnisse sind für jeden zugänglich, der bereit ist, zu lernen.

Wir können die Essenzen von Lebenswerken in ein paar Tagen konsumieren und daran wachsen. Das ist eine fantastische Möglichkeit, die jedoch mit einem hohen Maß an Verantwortung einhergeht. Die grundlegende Dynamik hat sich insofern geändert, dass wir früher einem vorgegebenen Weg folgten. Heute stehen uns alle Wege offen, und wir sind in der Verantwortung, unseren eigenen Pfad zu wählen. Wir müssen wirklich erwachsen werden – das bedeutet, dass wir bereit sind, Verantwortung für uns selbst zu übernehmen, unsere Entscheidungen bewusst zu treffen und unsere eigene Wahrheit zu finden.

Wir können alles über Ernährung, Training, Atmung, Schlaf, persönliches Wachstum und Spiritualität lernen und dabei feststellen, dass es endlose Perspektiven und Wege gibt. Niemand ist mehr da, der uns sagt, was letztlich richtig ist. Das führt oft zu einer Überforderung, die wir alle kennen: „Was ist denn nun richtig? Wähle ich den richtigen Weg?“ Mit endlosen Möglichkeiten kommen endlose Entscheidungen, und plötzlich wird klar, dass niemand außer uns selbst diese Entscheidungen treffen kann.

Diese Selbstverantwortung kann paradoxerweise so viel Angst machen, dass viele Menschen lieber in eine Art Kindheit oder Jugend zurückkehren, um der Unsicherheit zu entfliehen. In der Kindheit suchen wir Sicherheit in Dogmen: „Diese Ernährung, propagiert von XY, ist die einzig richtige.“ „Diese politische Weltanschauung ist die richtige.“ „Diese Trainingsmethode ist die beste“, usw. Wenn wir Dogmen folgen, entmündigen wir uns selbst, denn wir geben die Verantwortung ab und reduzieren die Komplexität des Lebens auf einfache Antworten.

Wenn wir Dogmen folgen, sind wir in Wahrheit zu bequem, um selbst zu spüren und zu denken. Wir können das als kindliches Bewusstsein beschreiben, weil wir in diesem Stadium durch Nachahmung lernen und unsere Autoritätspersonen für allmächtig halten – ähnlich wie ein Kind seine Eltern als unfehlbar ansieht. In dieser Phase lernen wir durch die Nachahmung anderer, was uns Orientierung gibt, aber letztlich schränkt es uns auch ein.

Einige bleiben auch im jugendlichen Bewusstsein stecken, wo sie keine Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und denken: „Es ist alles egal.“ Sie begreifen nicht, wie ihre Handlungen und Entscheidungen alle um sie herum beeinflussen – sei es zum Guten oder zum Schlechten. Sie handeln isoliert und nehmen keinen Bezug auf die Konsequenzen ihres Tuns.

Heute befinden wir uns an einem Punkt, an dem unser Bewusstsein wirklich erwachsen werden kann. Es gibt keine vorgefertigten Wege mehr, sondern alle Optionen stehen uns offen. Und genau darin liegt unsere Verantwortung: Wir dürfen unseren eigenen Weg finden. Diese Freiheit fordert uns heraus, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen bewusst zu treffen.

Die Lehren über Gesundheit und das Leben, die uns heute offen stehen, sind tief, komplex und vielschichtig. Früher, als man einen Weg über Jahre oder Jahrzehnte studierte, wurde man behutsam in die Terminologie eingeführt, lernte den Kontext zu verstehen und das Wissen zu verkörpern. Diese Verkörperung von Wissen – oder wie ich es nenne, „inneres Wissen“ oder „Körperintelligenz“ – ist etwas, das durch Zeit, Reflexion und Korrektur entsteht. Es geht nicht darum, schnell Informationen aufzunehmen, sondern darum, sie tief zu erfahren und zu spüren, bis sie zu einem integralen Teil unseres Wesens werden.

Heute bieten Bücher und Seminare wunderbare Möglichkeiten, neue Türen zu öffnen und uns auf diesem Weg zu begleiten. Doch es ist wichtig zu verstehen, dass wir dadurch nur Informationen sammeln – keine Weisheit. In unserer schnelllebigen Zeit, in der wir nach schnellen Lösungen suchen, fällt es uns oft schwer, Dinge wirklich tief zu durchdringen und zu erleben.

Der springende Punkt hier ist, dass es Zeit, Ausdauer und tiefe Reflexion erfordert, um Dinge wirklich zu durchdringen.

Eine der großen Herausforderungen unserer Zeit ist die kurze Aufmerksamkeitsspanne und die „Quick-Fix“-Mentalität. Wir sind oft nicht bereit, die Dinge tief zu durchdringen und sie wirklich zu erfahren. Andererseits haben wir Zugang zu extrem mächtigen Informationen – wir sind wie Kinder, die mit Atomwaffen spielen. Leider ist diese Metapher nicht nur metaphorisch gemeint: Wir lernen hochpotente psychologische Werkzeuge, die großes Potenzial für Heilung haben, aber ohne tiefe Durchdringung können sie auch großen Schaden anrichten. Psychologen zum Beispiel nutzen ihr Wissen in der Werbung, um Menschen zu manipulieren, ohne sich bewusst zu machen, dass sie damit womöglich Kinder verführen oder indirekt Kinderarbeit in anderen Ländern fördern. (An dieser Stelle könnte ich viele weitere Beispiele anführen, aber das hebe ich mir für einen anderen Artikel auf.)

Es ist entscheidend, dass wir uns demütig und dankbar zeigen für den Zugang zu kraftvollen Informationen. Gleichzeitig sollten wir achtsam und reflektiert mit diesem Wissen umgehen. Wir werden zwangsläufig unseren eigenen Illusionen erliegen – das tun wir alle. Doch durch beständige Reflexion können wir diese Illusionen Schritt für Schritt auflösen. Es geht darum, Dinge nicht nur zu verstehen, sondern sie wirklich zu durchdringen, sie zu spüren und zu verkörpern. Unser Urteil sollte nicht auf anfänglicher Euphorie basieren, sondern nach Monaten oder gar Jahren der Erfahrung gebildet werden. Euphorie ist schön, aber sie kann auch trügerisch sein. Das Jahr mit seinen 12 Monaten bietet uns ganz natürlicherweise 12 verschiedene Perspektiven – repräsentiert durch die 12 Mondzyklen, die Durchgänge durch die 12 astrologischen Häuser und die vier Jahreszeiten. Diese Abschnitte vermitteln uns unterschiedliche Blickwinkel auf Wissen und Erfahrungen. Beispielsweise stellen wir fest, dass Ernährung im Laufe eines Jahres anderen Regeln folgt oder dass unsere Psyche verschiedenen Phasen unterliegt. Es gibt noch viele weitere Zyklen und Lebensphasen, die uns verschiedene Perspektiven auf dieselben Informationen liefern und uns helfen, die Relativität von Wissen und Erfahrungen zu erkennen.

Wir befinden uns heute auf einem unabhängigen Pfad der Initiation. Das bedeutet, wir haben die völlige Freiheit, selbst zu wählen, welche Richtung wir einschlagen und wie wir voranschreiten. Doch diese Freiheit wird uns lehren, dass sie sich immer im Einklang mit der Natur und dem Universum entfaltet. Wir leben in einer Zeit, in der immer mehr Menschen die Interdependenz aller Dinge erkennen: Wir sind mit allem verbunden. Jeder Gedanke, jedes Gefühl und jede Handlung beeinflusst unsere Mitmenschen und die Natur. Den alten, fremdbestimmten Weg zu beschreiten, ist heute nur noch eine Ausrede, die wir nicht länger akzeptieren dürfen. Absolute Freiheit bedeutet absolute Verantwortung – niemand außer uns selbst kann für unsere Entscheidungen verantwortlich gemacht werden. Und genau das ist oft so beängstigend, weil es unser gewohntes Sicherheitsgefühl in Frage stellt.

Was wir jedoch oft als „Sicherheit“ empfinden, ist in Wahrheit nur ein Konstrukt, eine Struktur, die wir uns auferlegt haben, um der Verantwortung auszuweichen, Entscheidungen treffen zu müssen. Diese vermeintliche Sicherheit fühlt sich zwar stabil an, doch wenn wir tief in uns hineinspüren, erkennen wir, dass es eigentlich ein Gefängnis ist. Wir dürfen uns hier von diesen alten Illusionen befreien und uns mutig dem Fluss des Lebens hingeben. Wir lernen, WAS wir denken sollen, aber habe nicht gelernt, WIE wir denken und spüren.

 

Mein Appell lautet: Nutze die neuen Möglichkeiten, die dir zur Verfügung stehen, aber tue dies mit Sorgfalt und Tiefe. Wir sollten nicht erwarten, durch einen Instagram-Reel oder einen kurzen Post Heilung zu erfahren – das ist lediglich oberflächliche Inspiration. Auch ein Buch bleibt nur eine Ansammlung von Informationen, solange wir es nicht durchdringen, erfahren und reflektieren. Erst wenn wir eine tiefe Resonanz spüren und ein tiefes inneres Wissen erkennen, beginnt echte Weisheit zu entstehen. Dafür brauchen wir Zeit und Stille – zwei Dinge, von denen wir oft behaupten, sie nicht zu haben. Die Wahrheit ist, dass wir uns einfach nicht bewusst dafür entscheiden, sie uns zu nehmen.

Wir alle befinden uns auf einem individuellen Pfad der Selbstentfaltung. Unsere Wege sind verschieden und doch in ihrer Essenz gleich, weil wir alle voneinander abhängen. Wenn wir auf unserem Weg immer wieder auf Paradoxien stoßen, ist das oft ein Zeichen dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Nur wir selbst können wissen, welcher nächste Schritt für uns der richtige ist. Wir können uns von Lehrern, Coaches und Mentoren tief inspirieren und berühren lassen, aber gleichzeitig werden wir mit jeder Berührung unsere eigene Unabhängigkeit stärker spüren.

Unlock Your Body geht genau diesen Weg mit dir: den Pfad vom bloßen Wissen hin zur verkörperten Weisheit. In meiner Arbeit geht es nicht darum, dir einfach nur theoretisches Wissen zu vermitteln, sondern darum, dass du es wirklich erlebst, spürst und in deinem Alltag anwendest. Bewegung, Atmung, Achtsamkeit – all diese Elemente sind Werkzeuge, um den Zugang zu tieferem Wissen über deinen Körper und dein Sein zu erlangen.

Meine Arbeit unterstützt dich dabei, nicht nur deinen Körper besser zu verstehen, sondern auch die Verbindungen zwischen Körper, Geist und Emotionen zu erkennen. Du lernst, wie du diese Elemente in Einklang bringst, um Blockaden zu lösen und innere Freiheit zu erlangen. Es geht nicht um schnelle Lösungen, sondern um tiefes Durchdringen, kontinuierliche Reflexion und echtes Wachstum.

So wie es keine Abkürzungen zu echter Weisheit gibt, gibt es auch keine schnellen Fixes für nachhaltige Gesundheit. Diese Arbeit eröffnet dir den Raum, um dich auf einer tiefen Ebene mit deinem Körper zu verbinden, deine Gesundheit eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen und durch die Erfahrung zu wachsen. Dabei erfährst du, wie du durch Bewegung und Achtsamkeit deinen eigenen Weg findest – einen Weg, der individuell auf dich abgestimmt ist und dir Klarheit, Balance und innere Stärke schenkt.

Mit diesem Ansatz unterstütze ich dich dabei, deinen eigenen unabhängigen Pfad der Selbstentfaltung zu gehen – selbstbestimmt, kraftvoll und im Einklang mit dir selbst und der Natur.

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