Warum wir Veränderung blockieren: Lerne Sterben lernen, um zu leben
Es ist Herbst: Die Blätter vergehen, und die Tage werden dunkler, aber weder die Bäume noch das Licht wehren sich gegen die Transformation. Sie laden uns ein, es ihnen gleichzutun. Die Kräfte der Natur unterstützen uns dabei, denn wir sind ein Teil der Natur. Samhain, das wir als Halloween kennen, markiert den Übergang in die dunkle Jahreszeit und eröffnet eine Zeit mit tiefen und transformierenden Energien.
Ich teile hier eine Reflexion darüber, warum wir uns nicht verändern, was die Angst vor dem Sterben damit zu tun hat und wie du Halloween für echte Veränderung nutzen kannst.
Starten wir mit dem Problem:
Wir wollen uns verändern.
Aber wir wollen uns dabei nicht verändern.
Dieses Paradox hält uns gefangen.
Veränderung bedeutet, bestehende Muster und Strukturen aufzubrechen. Veränderung ist Wandel, ist Transformation. Das wollen wir.
Das bedeutet aber auch Unsicherheit, denn du kannst nicht wirklich wissen, was entsteht.
Deshalb wollen wir gleichzeitig Struktur und Stabilität erhalten. Wir wollen Vorhersehbarkeit, denn unser Gehirn empfindet das als Sicherheit. Ein Gefängnis ist sicher, aber es ist ein Gefängnis.
Das ist das Paradox und der Zwiespalt, in dem die meisten Menschen sich gefangen halten. Sie sagen, sie wollen sich verändern, aber eigentlich wollen sie sich nicht verändern.
Wir dürfen akzeptieren, dass die Natur der Dinge der Wandel ist. Stabilität und Kontinuität sind nur ein Konstrukt unseres Geistes. Alles ist immer in Bewegung – auch die Atome eines Diamanten schwingen und pulsieren beständig.
Wandel ist Transformation – das heißt: Die Form verändert sich. Jede Transformation ist ein Sterben und ein Tod; das Ende der Form, die wir kennen. Gleichzeitig ist es der Beginn einer neuen Form: ein Entstehen und eine Geburt. Jede Transformation ist der Übergang von einer Form zur nächsten, und in diesem Übergang liegt die Kraft der Erneuerung. Es ist ein natürlicher Zyklus, in dem das Alte vergeht, um Raum für das Neue zu schaffen. Das Loslassen wird so zur Voraussetzung für das Wachstum und das Erblühen einer neuen Existenz.
Emotional wird die Transformation begleitet von Trauer und Freude. Meistens wird sie auch von Angst begleitet, wenn wir beispielsweise den Wandel blockieren.
In meinen eigenen Prozessen ist Angst ein wertvoller Wegweiser, wo ein Sterben für Transformation sorgen darf. Wenn die Trauer einsetzt, ist es für mich ein Hinweis, dass der Wandel beginnt und ich auf dem richtigen Weg bin.
Wenn ich darunter schon die Freude funkeln sehe, schenkt mir das die Hoffnung und das Vertrauen, dass eine neue Form entsteht. Diese halte ich in dem Bewusstsein, dass auch sie vergeht, wenn ihr natürlicher Zyklus beendet ist. Die Emotionen sind natürliche Hilfsenergien der Transformation. Wir dürfen den Tod lieben lernen, um das Leben wirklich zu leben. Wir dürfen sterben lernen, um zu leben.
Anstatt Veränderung als Bedrohung zu empfinden, könnten wir lernen, Stabilität innerhalb des Wandels zu finden. Diese Stabilität ist keine starre Struktur; sie ist vielmehr die Fähigkeit, flexibel auf das Leben zu reagieren und in jedem Moment neu zu wählen. Der Wandel selbst kann zur Stabilität werden.
Der Tod ist auch ein Akt kreativer Zerstörung. Um neues Potenzial zu entfalten, braucht es Raum, und dieser Raum entsteht, wenn das Alte vergeht. Zerstörung ist somit ein schöpferischer Akt – der Beginn des Wachstums.
Wir dürfen auch den Mut entwickeln, die Leere zu umarmen, die der Tod hinterlässt. Diese Leere ist das Unbekannte, und doch ist sie voller Potenzial, die Wiege aller neuen Möglichkeiten.
Der Tod lädt uns ein, Vertrauen in den natürlichen Zyklus des Lebens zu entwickeln. Jedes Ende kündigt einen neuen Anfang an. Wenn wir die Notwendigkeit dieses Zyklus anerkennen, verstehen wir, dass Loslassen ein Geschenk ist, das uns für neues Wachstum bereitmacht.
Es ist Ende Oktober: Die Blätter fallen, und die Tage werden dunkler, aber weder die Bäume noch das Licht wehren sich gegen die Transformation. Sie laden uns ein, es ihnen gleichzutun. Die Kräfte der Natur unterstützen uns dabei, denn wir sind ein Teil der Natur. Samhain, das wir als Halloween kennen, markiert den Übergang in die dunkle Jahreszeit und eröffnet eine Zeit mit tiefen und transformierenden Energien.
Samhain ist ein altes keltisches Fest, das das Ende der Erntezeit und den Beginn des Winters markierte. Die Kelten glaubten, dass in der Nacht des 31. Oktober der Schleier zwischen der Welt der Lebenden und der Toten besonders dünn sei und dass die Geister der Verstorbenen die Erde besuchen könnten. Samhain ist eine Zeit der Rückschau, des Loslassens und der Ehrung der Ahnen. Es ist eine spirituelle Einladung, sich mit den Zyklen des Lebens und des Todes zu verbinden, indem man Vergangenes würdigt und sich innerlich auf die dunklere Jahreszeit vorbereitet.
Halloween hat seine Wurzeln in Samhain, wurde jedoch später durch christliche Einflüsse zum „All Hallows’ Eve“, dem Vorabend zu Allerheiligen. Es verbreitete sich mit irischen Einwanderern in die USA und entwickelte sich dort zu dem Halloween-Fest, das heute bekannt ist. Halloween wurde zu einem Fest des Gruselns, das die Begegnung mit dem „Unheimlichen“ spielerisch darstellt. Es wird als ein Tag gefeiert, an dem Menschen sich mit ihren Ängsten auseinandersetzen und diese in Form von Kostümen ausdrücken.
In der Astrologie beginnt die Skorpion-Zeit am 23. Oktober und dauert bis zum 22. November. Der Skorpion ist das Zeichen der Transformation, Tiefe und Intuition und wird von den Planeten Pluto und Mars regiert. Die Skorpion-Zeit lädt zur Auseinandersetzung mit tiefen Emotionen und verborgenen Aspekten des Selbst ein. Sie ist eine Phase, in der Transformation, Loslassen und Selbstheilung im Vordergrund stehen. Es ist die ideale Zeit, um alte Muster zu durchbrechen, sich selbst zu erneuern und innerlich zu wachsen.
Egal ob wir die Perspektive des Herbstlaubes, von Halloween, der Kelten oder der Sterne einnehmen – die Botschaft ist dieselbe: Transformation.
Reflexionsfragen für dich:
- Was darf in meinem Leben enden?
- Gibt es Aspekte, die ich jetzt loslassen kann? Welche alten Muster oder Überzeugungen darf ich „sterben“ lassen, um Raum für Neues zu schaffen?
- Was zeigt mir die Dunkelheit über mich selbst?
- Die Dunkelheit lädt ein, tiefer zu schauen. Was offenbart mir diese Zeit über meine eigenen Schatten und verborgenen Wünsche?
- Was möchte ich in dieser Stille und Dunkelheit in mir nähren?
- Wenn alles still wird, was ist dann da? Welche Aspekte in mir brauchen jetzt Raum und Zeit, um zu wachsen und sich zu entfalten?
- Wo fürchte ich den Wandel und warum?
- Wo verspüre ich in meinem Leben die größte Angst vor Veränderung? Was möchte diese Angst mir über mich selbst lehren?
- Welche Qualitäten will ich in das neue Licht tragen?
- Nach dem Loslassen: Was soll wiedergeboren werden? Welche Qualitäten und Träume möchte ich mit in den nächsten Zyklus nehmen?
Ich hoffe, das inspiriert dich – viele Grüße,
Tim